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Donnerstag, 21-03-2024

Eine Geschichte von Gezündel und Explosionen

Die faszinierende Geschichte des Feuers und seiner Eroberung durch den Menschen, von Prometheus' Diebstahl bis zur Entstehung moderner Sicherheitszündhölzer, birgt sowohl Fortschritt als auch Gefahren in sich. Das Streichholz durchlebte eine vielschichtige Entwicklung und stellte die Menschheit vor einige Herausforderungen bei der Beherrschung des Elements Feuer.

Die Dreiecksbeziehung Gott, Mensch und Feuer war immer konfliktgeladen. Prometheus‘ Diebstahl des Feuers markiert den Ursprung der Kultur- und Industriegeschichte. Wie Schiller sagte: "Wohltätig ist des Feuers Macht, wenn sie der Mensch bezähmt, bewacht, und was er bildet, was er schafft, das dankt er dieser Himmelskraft."

 

In der prähistorischen Zeit entfachten Menschen Feuer, indem sie Steine oder Äste aneinander rieben, da Zündhölzer zu dieser Zeit unbekannt waren. Erst ab 1785 tauchten Vorläufer der Zündhölzer auf. Sie bestanden aus kleinen Fläschchen mit Phosphor, in die ein Hölzchen gesteckt wurde. Wenn man das mit Phosphor benetzte Stäbchen aus der Flasche zog, entzündete es sich von allein.

 

Hätten Sie es gedacht? Es ist erstaunlich, aber das Feuerzeug war tatsächlich geschichtlich zuerst da. Erfunden hat es Johannes Wolfgang Döbereiner 1823 an der Universität Jena. Allerdings ebenfalls zu Beginn des 19. Jahrhunderts ging es auch in Sachen Streichholz brisant voran. Wer war denn nun der Erste? Im Jahr 1805, erfand Jean-Louis Chancel die sogenannten Tunkzündhölzer, die mit einer Mischung aus Gummi arabicum, Kaliumchlorat, Schwefel und Zucker überzogen waren. Diese Zündhölzer konnten durch den Kontakt mit Schwefelsäure entzündet werden.

 

Dann gab es noch den englischen Apotheker John Walker. Er erfand 1826 das Streichholz aus Zufall. Bei einem seiner explosiven Experimente war am Ende des Stockes, den er benutzte, ein Tropfen einer Mixtur kleben geblieben und angetrocknet. Um ihn abzustreifen, rieb Walker das Holz über den Fußboden. Und siehe – das Gemisch loderte unter Schwefelgestank auf. Allerdings meldete er seine Erfindung nie zum Patent an. Und die im Anschluss entwickelten, hochentzündlichen Hölzchen mit den unberechenbaren Verbindungen aus weißem Phosphor vergifteten in der Zwischenzeit die beteiligten Arbeiter und legten Häuser, Scheunen und Fabriken in Schutt und Asche.

 

1832 erfand der Handwerker Jacob Friedrich mit gelbem Phosphor eine sicherere Methode zur Herstellung von Zündhölzern. In der Mitte des 19. Jahrhunderts tauschte Böttger den gefährlichen weißen Phosphor gegen den weniger riskanten roten Phosphor aus. Er entwickelte „Sicherheitszündhölzer“ mit Phosphor auf der Reibfläche und Kaliumchlorat im Zündkopf. Gleichzeitig erfand der schwedische Chemiker Gustav Erik Pasch auch Sicherheitszündhölzer, die als "Schwedenhölzer" bekannt und für ihre Qualität berühmt wurden. Dennoch wurde die Verwendung von Phosphor (griechisch für "Licht tragend") ab Mai 1884 aufgrund seiner extremen Giftigkeit durch strenge Gesetze stark eingeschränkt.

 

Die erste Verwendung als Werbeträger erfolgte 1895, als Schauspieler der Mendelson Opera Company in New York City Fotos und Slogans auf ein paar Schachteln leerer Streichholzschachteln klebten, um für eine Oper zu werben. Streichholzschachteln wurden schnell zu einer der beliebtesten und am weitesten verbreiteten Werbeartikel. Sekundenschnell Feuer entfachen zu können, wo immer man geht und steht – soweit hatte nicht einmal Prometheus zu denken gewagt. Und der rauchige Geruch danach, der noch eine Weile im Zimmer verbleibt — den gibts nur beim Streichholz!

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