CREW NOTEBOOK CSA

54 55 D I E E N TW I C K L U N G U N S E R E R Z I V I L I S A T I O N G E H T H A N D I N H A N D mit Kommunikation und deren Aufzeichnung. Ob früher auf Höhlenwände geritzt oder heute in Tablets getippt, über Zeichen und Schrift drückt der Mensch Gedanken und Gefühle aus, seitdem er Mensch ist. Sobald er Materialien fand, mit denen er malen, ritzen, stempeln und schreiben konnte, war der Weg zu Zeichen und Schriften gebahnt. Je komplexer die sozialen Strukturen wurden, umso dringender wurden Aufzeichnungen benötigt. Bereits vor 5.000 Jahren soll es in Ägypten die ersten Bleistift-Versionen gegeben haben, bei denen dünne Schilf-, Bambus- oder Papyrusrohre mit flüssigem Blei ausgegossen waren. Etwa 3.000 Jahre später, so überlieferte es der römische Gelehrte Plinius, wurden reine Bleigriffel verwendet. Diese wurden anfänglich S T I F T E WR I T I NG U T E N S I L S verwendet, um vor allem Mengen und einfache Rechnungen festzuhalten, also Besitz und Handel zu dokumentieren. Aus schwerfälligen Bilderschriften wie den Hieroglyphen und Keilschriften entstanden stilisierte, abstraktere Zeichen, bei denen ein Zeichen nicht mehr ein Wort, sondern nun mehr nur noch einen Laut darstellten. Die Schrift wurde damit komplexer, aber genauer. Das daraus entstandene, komplizierte Schriftsystem war so erfolgreich, dass es 3.000 Jahre unverändert bestehen blieb, um 1.500 vor Christus aber durch die Revolution des Alphabets abgelöst wurde. Mit nur 26 Buchstaben in verschiedenen Kombinationen lassen sich damit alle Wörter der deutschen Sprache niederschreiben. Die ebenfalls benötigten Schriftträger wie Papyrus und Leder begleiteten die Entstehung von Schrift. Die Ursprünge liegen vor rund 5.000 Jahren in Ägypten. Die Kenntnis des Papiermachens gelangte dann von China über die afrikanische Nordküste nach Spanien und so nach Europa. Die ersten Papiere wurden überwiegend mit angespitzten Knochen, Rohrpflanzen und Federkielen beschrieben. Mit Tinten aus anfänglich einer Mischung aus Ru,ß aus Kiefernrauch und Lampenöl, oder der Verwendung natürlicher Farbstoffe und Farben, zuletzt einem Verbund aus Eisensalzen, Nüssen und Gummi. Erst im 12. Jahrhundert entwickelte man Griffel aus Blei-Legierungen, deren Spitzen mit aufgelötetem Silber veredelt wurden - die sogenannten Silberstifte. Das Schreibgerät, das am längsten in der Geschichte dominierte, war der Federkiel, vom 4. bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts dienten Federn als Schreibgerät. Erst dann bohrte der amerikanische Versicherungsvertreter Lewis E. Waterman hauchdünne Kanäle in das Griffstück zwischen dem Tintentank und der Schreibfeder. Damit floss die Tinte gleichmässiger und der erste Füllfederhalter war gewissermassen erfunden. Einen wahren Siegeszug feierte ausserdem der Kugelschreiber, an dem schon Galileo Galilei experimentierte. Die Grundform des heutigen Kugelschreibers wurde von dem ungarischen Tüftler Ladislao José Biro 1938 zum Patent angemeldet. Kein Klecksen, kein Eintrocknen, kein Verschmieren mehr - der Siegeszug war quasi unaufhaltsam und bestimmt unser Schreiben trotz der Konkurrenz durch Tastaturen und Touchpads bis heute. Mit einem Preis von umgerechnet etwa 160 D-Mark waren die ersten Kugelschreiber noch alles andere als ein Massenprodukt. Das änderte sich aber schon ab 1950 mit dem BIC Cristal, der bereits das Label trug und bis heute über unglaubliche 100 Milliarden Mal verkauft wurde. In unserer CSA-Collection gibt es verschiedene Schreibgeräte zu entdecken. Ein Kugelschreiber aus Muschelmaterial, ein schwarz-matter Kugelschreiber, einer aus Carbonfaser oder ein nahezu endlos schreibender Graphitstift.

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