CREW NOTEBOOK CSA

132 133 W I E S I E H T A S T R O N A U T E N A H R U N G A U S , WA N N WU R D E S I E E R F U N D E N ? A S T R O K O S T S PA C E F O O D Auch die Astronauten im All müssen selbstverständlich Mahlzeiten zu sich nehmen und ausreichend mit wichtigen Nährstoffen versorgt sein. Aufgrund der im All herrschenden Schwerelosigkeit können keine herkömmlichen Spaghetti mit Tomatensosse und extra viel Parmesan serviert werden. Aber wie sieht die Astronautennahrung dann aus und wann wurde sie erfunden? In den 1960er-Jahren, der Zeit zwischen dem ersten Menschen im All und der ersten Mondlandung von Apollo 11 wurde die sogenannte Astronautennahrung entwickelt. Das erste "Space Food" waren gepresste Energiewürfel, welche die Astronauten mit den nötigen Fetten, Proteinen und Vitaminen versorgen sollten. Als Getränk gab es sterilisierten Apfelmus, welcher der Konsistenz von Zahnpasta sehr nahekam und in Aluminiumtuben abgefüllt war. Das Hauptkriterium der Nahrung lag darin, dass diese leicht verträglich sein sollte. Später wurden aus den kleinen Energiewürfeln getrocknete Speisen in Plastikbehältern, welche vor dem Verzehr mit Wasser zu einer Mahlzeit geformt werden mussten. Aufgrund des starken Knochenabbaus in der Schwerelosigkeit waren diese mit einem besonders hohen Anteil an Kalzium versetzt. Seither hat sich in puncto Weltraumernährung jedoch einiges getan. Mittlerweile sind namhafte Sterneköche unermüdlich am Werk, um ein perfektes Feinschmecker-Menü für die Astronauten der internationalen Raumstation zu zaubern. Dieser Aufwand muss sich lohnen, schliesslich kostet die Lieferung von 1 kg Ware zur ISS rund 2.250 EUR. Die Astronauten können also vor ihrer Reise ins All ihre Weltraummenüs aus rund 74 Speisen und 20 Getränken zusammenstellen. Diese Mahlzeiten werden von Ernährungsexperten auf ausreichend Nährstoffe überprüft, da die Menschen in der Schwerelosigkeit deutlich weniger Hunger und Durst verspüren als auf der Erde. Somit müssen sie speziell darauf achten, ihrem bereits angestrengten Körper genügend Nahrung zuzufügen, um den Umweltfaktoren weiter standzuhalten. Die Köche müssen desweiteren besonders auf die Zutaten der Mahlzeiten achten. So darf zum Beispiel kein Salz verwendet werden, da dies den Knochenschwund weiter verstärkt. Ebenso müssen Sossen und Suppen zu einem dicken Brei verarbeitet werden, da sich keine Tröpfchen lösen dürfen, die die Bordgeräte beschädigen könnten. Auch auf krümellastiges Brot sollte aus Sicherheitsgründen verzichten werden, da dies die Elektrik beschädigen könnte. Zuletzt werden auch Gewürze mit einer Flüssigkeit gemischt, damit auch diese sich nicht selbstständig machen und herumfliegen. Eine Menge, worauf ein Weltraumkoch hier achten muss. Die CSA nimmt vor allem leckere kleine Smarties und Gummibärchen mit auf ihre Mission, um die gesamte Crew mit etwas Zucker fit zu halten. Aufgrund ihrer festen Konsistenz sowie ihrer langen Haltbarkeit eignen sie sich optimal für einen langen Aufenthalt im All. Und das Beste: Sie sind superlecker!

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