Mehr als der Schlüssel zum Glück

Schlüsselanhänger haben eine faszinierende Geschichte, die über 3.000 Jahre alt ist und im alten Ägypten begann. Ursprünglich dienten sie nicht organisatorischen Zwecken, sondern auch als Schmuck und Glücksbringer, wobei glücksbringende Amulette schon in der Antike existierten.

Die ältesten Hinweise auf die Verwendung von Schlössern und Schlüsselanhängern sind über 3.000 Jahre alt und stammen aus Ägypten. Die Historie des Schlüsselanhängers geht einher mit der Entwicklung von Schließmechanismen. Allerdings haben Schlüsselanhänger nicht nur organisatorische Funktionen, sondern dienen auch als Schmuck und Glücksbringer. Glückbringende Amulette reichen in der Menschheitsgeschichte deutlich weiter zurück.

Das Metropolitan Museum of Art in New York zeigt ein altägyptisches Amulett in Form eines Igels, das etwa 1700 v. Chr. entstand. Die Kelten brachten wiederum Kaninchen mit Glück in Verbindung, da sie glaubten, sie könnten in ihren Höhlen mit den Geistern der Unterwelt kommunizieren. Das Tragen einer Hasenpfote wurde mit einer verbesserten Fruchtbarkeit in Verbindung gebracht.

Eine Weiterentwicklung fand unter den Römern statt, die größeren Wert auf eine ästhetische Gestaltung der nun überaus dekorativen Schlüsselanhänger legten. Heute sind Exemplare aus dieser Zeit in Museen auf der ganzen Welt zu sehen. Eine geringere Bedeutung kam dem Schlüsselanhänger im Mittelalter zu, da es in dieser Zeit eher der Brauch war, Besitztümer zu verstecken, als sie wegzusperren.

Wir alle schließen heute mehrmals täglich Schlösser auf und zu, ohne uns je Gedanken darüber zu machen, was wir da eigentlich in Bewegung setzen. Schlösser und Schlüssel sind in der Menschheitsgeschichte ein vergleichsweise neues Phänomen. Früher lebten die Menschen als Jäger und Sammler, wodurch Schlösser wenig praktikabel waren. Erst als Menschen sesshaft wurden, begannen sie, einfache Riegelverschlüsse für ihre festen Häuser zu verwenden. Mit der Entwicklung von Schließmechanismen konnte sich der Mensch nun zwar besser vor Diebstahl schützen, dafür bestand aber nun die Gefahr, die passenden Schlüssel zu verlieren.

Vorläufer der heutigen „echten“ Schlösser wie das lakonische Schloss oder das Fallriegelschloss sind seit Jahrhunderten und teilweise bis ins 20. Jahrhundert im Gebrauch. Etliche Schließtechniken dienten als Vorläufer für die Entwicklung moderner Schlösser und haben eine technologische Tradition, die über Jahrtausende zurückreicht. Besonders erfindungsreich waren auch hier die alten Römer. Noch heute findet man zahllose Schlüssel aus der Zeit, die Innovationen allerdings gingen vor allem während der Völkerwanderungen verloren und mussten im Laufe der Zeit erst erneut wieder entdeckt werden.

Je weiter die Entwicklung der Schließmechanismen voranschritt, umso verbreiteter wurden auch Schlüsselanhänger. Den essenziellen Schlüsselring entwarf 1894 der Bürgerrechtsaktivist Frederick J. Loudin. Während des Zweiten Weltkriegs trugen Soldaten Glücksmarken auf dem Schlachtfeld mit sich herum. Wenige Jahre später wurden Schlüsselanhänger anfangs zu einem äußerst beliebten Souvenirartikel für Touristen. Autohersteller begannen, ihren Kunden individuelle Anhänger anzubieten und die Artikel wurden zu Sammlerobjekten.

Einen Boom erlebte das vielseitige und praktische Accessoire in den 1940er Jahren, als neben den klassischen, aus Metall gefertigten Varianten auch Modelle aus Kunststoff in Massen auf den Markt gelangten. Mit der Kommerzialisierung entdeckten weitere Unternehmen den Schlüsselanhänger als Werbeartikel. Seitdem hat sich viel getan, Gestaltung und Zusatzfunktionen bieten unendliche Möglichkeiten.